(ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel gewinnt in der
Bevölkerung weiter an Zustimmung. Bei der Kanzlerpräferenz, der
härtesten Währung für die Popularität eines Spitzenpolitikers, liegt
sie nun mit den Stimmen von 46 Prozent aller Wahlberechtigten 30
Prozentpunkte vor SPD-Chef Sigmar Gabriel, den sich 16 Prozent als
Kanzler wünschen. Von den 69 Prozent der Wahlberechtigten, die sich
derzeit an einer Bundestagswahl beteiligen würden, wollen aktuell 34
Prozent CDU/CSU wählen. Das entspricht einem Anteil von 23 Prozent
aller Wahlberechtigten. "Damit hätte Angela Merkel als Kanzlerin
doppelt so viele Wähler wie die CDU/CSU", sagt Forsa-Chef Manfred
Güllner, "ihre enorme Bindekraft reicht also weit über die
Anhängerschaft der Union hinaus."
Im stern-RTL-Wahltrend gibt es sonst kaum Bewegung: Neben den 34
Prozent für die CDU/CSU bleibt die SPD bei 22 Prozent. Als
drittstärkste Kraft kann sich die AfD mit nach wie vor 12 Prozent
behaupten. Für die Grünen würden sich weiterhin 11 Prozent der
befragten Wahlberechtigten entscheiden, für die Linke 9 Prozent, ein
Punkt weniger als in der Vorwoche. Die FDP verharrt bei 6 Prozent.
Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 6 Prozent. Der
Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 31 Prozent.
In einer weiteren Umfrage ermittelte das Forsa-Institut für den
stern, wie die Deutschen den Fall des mutmaßlichen Terroristen
Dschabar al-Bakr beurteilen, der sich am Mittwoch der vergangenen
Woche in einer Zelle der Justizvollzugsanstalt Leipzig erhängte. Der
Syrer, der im vorigen Jahr als Flüchtling ins Land gekommen war,
stand im dringenden Verdacht, ein Selbstmordattentat auf einem
Berliner Flughafen vorbereitet zu haben. Weil im Gefängnis keine
ständige Beobachtung des mutmaßlichen Terroristen veranlasst wurde,
wird der sächsischen Justiz nun unterstellt, die Suizidgefahr
verkannt und damit versagt zu haben. Dem stimmen 40 Prozent der
Bundesbürger zu, 48 Prozent halten diesen Vorwurf allerdings für
nicht gerechtfertigt. 12 Prozent haben dazu keine Meinung.
34 Prozent der Befragten - darunter 65 Prozent der AfD-Anhänger -
sind der Auffassung, dass es möglich sein sollte, islamistische
Gefährder wie al-Bakr vorbeugend in Haft zu nehmen, auch wenn ihnen
noch keine Straftaten nachgewiesen werden können. Eine solche
Präventivhaft wird dagegen von einer Mehrheit von 56 Prozent
abgelehnt. Fast drei Viertel der Deutschen - nämlich 74 Prozent -
sind für den automatischen Zugriff der Geheimdienste auf die
Kerndatenbank aller Asylsuchenden in Deutschland, um deren Daten mit
denen von Terrorverdächtigen abgleichen zu können. 21 Prozent
sprechen sich dagegen aus - vor allem Anhänger der Linken (39
Prozent) und der Grünen (31 Prozent).
Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 10. bis 14.
Oktober 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL
2505 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis Terror-Umfrage: Das Forsa-Institut befragte am 13. und
14. September 2016 im Auftrag des Magazins stern 1006 repräsentativ
ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte
Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz
liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
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