(ots) - Angesichts der aktuellen Rentendebatte hat die
Gewerkschafterin Annelie Buntenbach auf das für Frauen besonders hohe
Risiko der Altersarmut hingewiesen. "Viele Frauen sind im Alter nur
einen Ehegatten von der Armut entfernt", sagte das langjährige
Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im
interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Montagausgabe). Schließlich sei die Rente "die Quittung
für ein ganzes Erwerbsleben". Da spiele die Lohndiskriminierung von
Frauen am Arbeitsmarkt eine Rolle.
"70 Prozent im Niedriglohnbereich sind Frauen. In prekären
Beschäftigungsverhältnissen, insbesondere in Minijobs ist der größte
Teil Frauen", so Buntenbach weiter. Und es seien Frauen, die
Erwerbsunterbrechungen hätten, weil bei ihnen nach wie vor die
Familienverpflichtungen abgeladen würden. "So haben viele Frauen
keinen Zugang zu einer eigenständigen sozialen Absicherung, sondern
die läuft über den Partner" erklärte Buntenbach.
Der DGB hat vor kurzem eine Kampagne zur Stabilisierung des
Rentenniveaus gestartet. "Wenn sich nichts ändert, kommt ein großer
Beitragssatzsprung, und gleichzeitig sinkt das Rentenniveau weiter",
begründet dies Buntenbach, die bei der Rente "in den Jahren 2020/21
ein richtig dickes Problem auf uns zukommen" sieht. Als erste
Gegenmaßnahmen schlägt sie den Aufbau einer Demographiereserve und
Finanzierung gesamtgesellschaftlicher Ausgaben wie die Mütterrente
aus Steuermitteln vor. "Als nächstes müssen die Beiträge in
verkraftbaren kleinen Schritten angehoben werden."
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