(ots) - Der Aufruf der Bundesergierung darf nicht
fehlen: Arbeitnehmer sollen neben der gesetzlichen Rente privat
vorsorgen. Ganz richtig. Der Rat aus Berlin ist aber nicht ganz
ehrlich. Erstens leidet jeder, der Geld anlegen will, unter dem
Zinstief, während die Finanzminister profitieren. Zweitens:
Besserverdiener legen auch ohne Extra-Aufforderung etwas zurück.
Drittens haben Geringverdiener, die im Alter den ohnehin engen
Gürtel noch enger schnallen müssen, jetzt nichts übrig. Und wenn
sie sich heute ein paar Euro vom Munde absparen, erleben sie, wenn
sie aufs Geld angewiesen sind, ihr blaues Wunder. Wenn die Rürup-
oder Riesterrente trotz hoher Gebühren einen Überschuss abwerfen
sollte, freut sich vor allem der Staat. Denn die privat eingezahlte
Rente mindert die Grundsicherung, für die die Allgemeinheit
aufkommen müsste. Und wenn viertens der Finanzminister
Betriebsrenten stärken will, geht das einfach: Schluss mit der
irrigen Annahme, Firmen erhielten für Kapitalanlagen sechs Prozent
Zinsen. Stattdessen müssen sie ihre Rückstellungen für Betriebsrenten
erhöhen. Das Ministerium kennt diesen Widerspruch und kassiert
weiter.
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