(ots) - In der Rentendebatte haben Forscher an die Politik
appelliert, insbesondere Geringverdiener besser abzusichern. "Die
Situation von Niedrigverdienern ist hochproblematisch", sagte der
Sozialforscher Gerhard Bäcker von der Universität Duisburg-Essen der
in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Dienstagausgabe). Sie seien oft völlig unzureichend fürs Alter
abgesichert.
Bäcker plädiert dafür, den Arbeitsmarkt zu re-regulieren, damit
Beschäftigte höhere Einkommen - und damit auch höhere Renten -
erzielen. Das Rentenniveau solle zumindest auf dem jetzigen Niveau
stabilisiert und die sogenannte Rente nach Mindesteinkommen wieder
eingeführt werden. Dadurch würden Geringverdiener höhere
Rentenansprüche erwerben.
Insbesondere für Menschen am unteren Einkommensende müsse sich die
deutsche Politik etwas einfallen lassen, sagte auch der Direktor des
Wirtschaftsforschungsinstituts IMK, Gustav Horn, dem "nd". Denkbar
sei etwa eine Mindestrente, die aus Steuermitteln finanziert werde.
Nach Daten der Industrieländer-Organisation OECD sind die
Rentenansprüche von Geringverdienern hierzulande im internationalen
Vergleich sehr niedrig. Demnach können Geringverdiener in Deutschland
mit einer gesetzlichen Netto-Rente von 53 Prozent ihres früheren
Nettolohns rechnen, im OECD-Durchschnitt liegt das Niveau demnach mit
74 Prozent deutlich höher.
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