(ots) - Selbstverständlich hat der Mangel an Spenderorganen
in Deutschland auch etwas mit den Transplantations-Skandalen der
Vergangenheit zu tun. Sie haben die Menschen verunsichert, sie haben
ihnen das Vertrauen geraubt, dass sie sogar nach ihrem Ableben noch
etwas Gutes für andere erreichen können. Wenn nun aber die Politik
und andere Beteiligte in der Gesundheitsbranche die Zurückhaltung der
Bürger beim Spenden allein auf das zum Teil kriminelle Versagen
Einzelner schieben wollen, dann lenken sie von eigenen Fehlern ab. Es
genügt eben nicht, einmal im Jahr - wenn neue Spenderzahlen
veröffentlicht werden - Verbesserungen im System zu fordern.
Zielführende Vorschläge liegen seit Jahren auf dem Tisch, sie müssen
aber endlich auch umgesetzt werden. Mehr Aufklärung (macht die
Organspende zum Pflichtthema an Schulen und Universitäten!), eine
bessere Ausstattung der Transplantationszentren, Ärzte, die sich Zeit
nehmen können für eine ausführliche Beratung - all das würde die Zahl
der Geber sicher in die Höhe treiben - und damit wahrscheinlich auch
die Missbrauchsgefahr verringern. Aber diese Maßnahmen kosten Geld.
Auch wenn die Branche anscheinend nur über Kosten spricht: Dieses
Geld ist sinnvoll angelegt: Es ermöglicht mehr Menschlichkeit.
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