(ots) - Ja, es dauert. Eine Frau, die in Syrien
Grundschullehrerin war, wird nicht wenige Monate nach ihrer Flucht in
einer deutschen Grundschule unterrichten. Und ein ehemaliger
Jura-Student aus Aleppo wird in Deutschland vielleicht nie als Anwalt
arbeiten. Behörden müssen Berufsabschlüsse anerkennen, Geflüchtete
eine neue Sprache und oft auch eine neue Schrift lernen. Sie müssen
sich zurechtfinden in einem Land, in dem es bürokratischer zugeht,
als viele es kennen. Die Initiative einer Bremer Unternehmerin und
zweier Syrer, Arbeitssuchende und Bremer Unternehmen
zusammenzubringen, klingt großartig. Ein Preisgeld ist schnell
ausgelobt, die Idee prämiert, Haken dran. Dann das: Monate später hat
erst ein Geflüchteter über die preisgekrönte Idee einen Job gefunden.
Klingt nach einem Misserfolg. Doch eine Idee ist nicht gescheitert,
nur weil es nicht so schnell geht wie anfangs gedacht. Und es braucht
Menschen, die eine Idee leben. Wenn Unternehmen Mitarbeiter suchen,
müssen sie aktiv werden. Und auch mal ungewöhnliche Wege beschreiten,
umdenken. Vielleicht hätte eine syrische Grundschullehrerin ja Lust,
Erzieherin zu werden? Die braucht Bremen dringend.
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