(ots) - Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte
ruft Außenminister Frank-Walter Steinmeier dazu auf, als künftiger
Bundespräsident am gesellschaftlichen Zusammenhalt arbeiten. "Er muss
einen Beitrag dazu leisten, das Land zusammenzuhalten", sagte der
Parteienforscher der Universität Duisburg-Essen im Gespräch mit der
Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg, Dienstagausgabe). "Zwischen
Etablierten und vermeintlich nicht Etablierten besteht eine
Riesenkluft. Es sind neue Ungleichheiten entstanden", sagte er. "Das
könnte Frank-Walter Steinmeier zu einem Thema seiner Präsidentschaft
machen."
Dabei dürfte nach Kortes Einschätzung Steinmeiers Auftreten von
Vorteil sein. "Steinmeier war immer ein moderierender Typ. Das
zeichnet ihn aus", sagte Korte. "Er ist nie als mobilisierender
Chefideologe aufgetreten", so Korte weiter. "Steinmeier kann nicht
polemisieren. Deshalb halte ich seine Popularität bei den Deutschen
nicht für einen Zufall."
Zugleich sieht Korte auch Schwächen bei Steinmeier, dem er "nicht
gerade große rhetorische Kommunikationskraft" bescheinigt. "Als
Chef-Essayist der Nation muss er sich erst noch beweisen."
In der Entscheidung für Steinmeier sieht Korte "ein Schlaglicht
auf die Schwäche der Union". Sie zeige aber auch, dass die Koalition
bis zum Wahltag regierungsfähig bleibe. "Vor einem halben Jahr hätte
das noch alle überrascht."
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