PresseKat - Westfalenpost: Schluss mit der Hängepartie / Kommentar von Christian Kerl zu Martin Schulz

Westfalenpost: Schluss mit der Hängepartie / Kommentar von Christian Kerl zu Martin Schulz

ID: 1428904

(ots) - Für die Europapolitik ist es ein Verlust, für die
SPD aber sicher ein Gewinn: Der Wechsel von EU-Parlamentspräsident
Martin Schulz in die Bundespolitik bringt den Sozialdemokraten
pünktlich zum Bundestags-Wahljahr eine kaum zu unterschätzende
Verstärkung. Dass der 60-Jährige den Sprung nach Berlin erst
bekanntgab, als das Karriere-Aus in Brüssel bereits feststand, ist
zwar ein Schönheitsfehler - Schulz kommt dennoch als Hoffnungsträger.

Der Posten als Außenminister ist ihm sicher, wenn Amtsinhaber
Steinmeier im Februar ins Schloss Bellevue wechselt. Dieses
Personalproblem kann die SPD jetzt als gelöst betrachten. Dafür wird
die andere, die zentrale Personalfrage umso drängender: Tritt Schulz
auch als Kanzlerkandidat der SPD an, weil Parteichef Gabriel ihm den
Vortritt lässt? Diese Debatte werden die Sozialdemokraten jetzt nicht
mehr los.

Ginge es nach Umfragen, hätte Schulz die Nase vorn. Der Eindruck
verfestigt sich, dass der Rheinländer mehr Sympathien genießt als der
mitunter ruppige Gabriel. Die SPD-Spitze wäre allerdings schlecht
beraten, ihre Entscheidung allein auf solche Umfragen zu stützen.
Denn der demoskopische Vorsprung von Schulz ist überschaubar. Weder
er noch Gabriel sind demnach starke Herausforderer der Kanzlerin.
Wofür Schulz jenseits der Europapolitik steht, wissen viele nicht.
Gabriel hat als Minister und Parteichef zwar einen guten Job gemacht,
aber unter seiner Führung hängt die SPD wie zementiert im
Umfragetief.

Gabriel oder Schulz: Keine leichte Entscheidung. Seit Jahren
kokettiert die Parteispitze mit der Idee, den Kanzlerkandidaten per
Urwahl von der Basis bestimmen zu lassen. Wann, wenn nicht jetzt,
wäre dazu die Gelegenheit?



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160




Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Südwest Presse: Kommentar zu Rowdies im Straßenverkehr Ohoven: Rentenkompromiss ist ungedeckter Wechsel auf die Zukunft
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 24.11.2016 - 19:57 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1428904
Anzahl Zeichen: 2103

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Schluss mit der Hängepartie / Kommentar von Christian Kerl zu Martin Schulz"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Westfalenpost: Peking unter Druck ...

Friedensnobelpreis für Liu Xiaopo Von Eberhard Einhoff Eine mutige Ehrung für einen Mutigen - klar und eindeutig ist diesmal die Entscheidung des Nobel-Komitees. Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, einen in Haft sitzenden ch ...

Westfalenpost: Abgefahren ...

Tests mit überlangen Lkw Von Rolf Hansmann Probieren geht bekanntlich über Studieren. Im Fall der überlangen Lkw (Gigaliner) auf deutschen Autobahnen freilich ist jeder weitere Test so überflüssig wie ein Schlagloch auf einer frisch geteer ...

Alle Meldungen von Westfalenpost