(ots) - »Die Griechen fürcht' ich, auch wenn sie Geschenke
bringen.« Was Schiller über das Trojanische Pferd dichtete, fühlen
heute viele Menschen, wenn es um die Globalisierung geht. Diffuse
Ängste werden zu konkreter Furcht vor dem, was sie an vergifteten
Geschenken mitbringt. Singt die Wirtschaft das Hohelied des freien
Wirtschafts- und Warenverkehrs, hören sie den Sirenengesang vom Abbau
von Arbeitsplätzen, Sozialstandards, letztendlich vom Verlust von
Sicherheit. Abstiegsängste werden umso größer, je höher das Ross ist,
von dem man zu fallen droht. Dass Rechtspopulisten diese Ängste
ausnutzen, das ist ihr Geschäft. Wie sie diese in Furcht vor den
»Fremden« ummünzt, ist Gift. Falsche Medizin. Denn die berechtigten
Befürchtungen entspringen nicht der Globalisierung - sie sind
Ergebnis einer neoliberalen Globalisierung. Einer Entwicklung, die
schrankenlos erst jenes Gesetz des Stärkeren global etabliert hat,
das immer mehr Verlierer produziert, ökonomisch und ökologisch. Die
sich dann auf den Weg zu den vermeintlichen Gewinnern machen. Wo die
Furcht den Boten, nicht den Ursachen ihres Kommens gilt. Der Rückfall
in Nationalismen, der daraus folgt, kann furchtbare Folgen zeitigen.
Globalisierung braucht globale, durchsetzbare Regeln und Standards.
Ökonomische, ökologische - und politische. Für alle Akteure gerecht
geltend. Die wirkliche Furcht aber - die sollte der jetzigen
neoliberalen Globalisierung samt ihren »Geschenken« vorbehalten sein.
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