(ots) - In einer Pizzeria mitten in Washington eröffnet ein
Mann das Feuer. Bei der Polizei gab der 28-Jährige an, er habe sich
von Behauptungen in sozialen Netzwerken leiten lassen: Hillary
Clinton und andere hätten aus dem Restaurant heraus einen
Kinderpornoring betrieben. Die deutsche Grünen-Politikerin Renate
Künast stellt Strafanzeige wegen einer Falschmeldung auf Facebook.
Demnach soll sie über den mutmaßlichen Studentinnen-Mörder von
Freiburg gesagt haben: "Der traumatisierte junge Flüchtling hat zwar
getötet, man muss ihm aber trotzdem helfen." Zwei Beispiele, die auf
gefälschte Nachrichten im Netz zurückgehen. Die
Propaganda-Abteilungen der Politik machen sich diesen
Desinformationsnebel zunutze. Sie operieren nicht mit Fakten, sondern
spielen mit Stimmungen, Ressentiments und blankem Hass. Auch
Hackerangriffe setzen auf die Verwirrung der Öffentlichkeit. In den
USA sollen Cyberaktivisten mit Verbindungen zur russischen Regierung
politisch heikle Informationen aus Computern der Demokraten gestreut
haben. Zweck: Die Glaubwürdigkeit der moskaukritischen Kandidatin
Clinton sollte beschädigt werden, der erklärte Putin-Freund Trump die
Wahl gewinnen. Nach Einschätzung von Verfassungsschutz-Chef Maaßen
ist damit zu rechnen, dass Moskau versucht, die Bundestagswahl 2017
zu beeinflussen. Derlei Propaganda-Mechanismen sind eine Gefahr für
die Demokratie, wenn sich mündige Bürger nicht wappnen. Es gibt zwar
kein Patentrezept für die Erkennung von Falschmeldungen. Aber man
kann das Risiko vermindern: Fakten checken, Quellen nachprüfen, einen
Blick in das Impressum des Mediums werfen. Wenn hier nur eine dubiose
Adresse im Ausland steht, sollten die Alarmlampen aufleuchten.
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