(ots) - Dem Grundwasser geht es dreckig - noch immer. So
ließe sich das Ergebnis des jetzt veröffentlichten Nitratberichts der
Bundesregierung zusammenfassen. Danach wurde der zulässige Grenzwert
zwischen 2012 und 2014 bei knapp einem Drittel der Messstellen
überschritten. Die geplante Novelle der Düngeverordnung soll den in
einigen Regionen schlechten Zustand des Grundwassers zumindest
langfristig verbessern. Nun endlich. Denn seit Jahren streitet die
Regierungskoalition darüber. Zuletzt hatte das CSU-geführte
Landwirtschaftsministerium punkten können, indem es strengere
Nitratregelungen nur für große Betriebe in der Novelle durchsetzte.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hingegen signalisierte am
Dienstag bei der Vorstellung des Nitratberichtes, sie wünsche sich
eine noch schärfere Verordnung - durchsetzbar war sie offensichtlich
nicht. Deshalb hoffe sie auf Nachforderungen aus Brüssel. Von dort
beobachtet die EU-Kommission genau, was sich hierzulande in Sachen
Düngemittel ändert. Doch nicht weil Brüssel weniger Dünger in der
Landwirtschaft fordert, ist der bisherige Entwurf zu wenig
ambitioniert. Einzig und allein, weil die Lobby der Landwirte in
Deutschland nach wie vor zu unbedacht mit dem Thema umgeht. Die
Kosten durch die schlechtere Wasserqualität, die letztlich die
Allgemeinheit zahlen muss, sind nur ein Beispiel. Der hoffnungsvolle
Blick nach Brüssel hilft da wenig.
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