(ots) - Fleisch ist zu billig, weil bei der
Preiskalkulation die langfristigen Folgen für Mensch und Natur nicht
berücksichtigt werden. Hierzu zählt auch der Klimawandel, der durch
Emissionen aus der Tierhaltung und Futteranbau auf vormaligen
Regenwaldflächen noch beschleunigt wird. Was also tun? Ein Ansatz
ist, dem Konsumenten klar zu machen, dass die »wahren Kosten« der
Fleischproduktion durch die 1,99 Euro fürs halbe Kilo Schweinehack
nicht gedeckt sind. Man könnte also an der Preisschraube drehen und
Fleisch deutlich teurer machen. Da reicht eine
Mehrwertsteuererhöhung, wie sie das Umweltbundesamt fordert, nicht
aus. Dass sich aber nur noch Reiche ein Schnitzel leisten können,
kann man als Linker eigentlich nicht wollen. Wer allein auf den
Bewusstseinswandel setzt, der verkennt offenbar die menschliche
Natur. Das zeigen die entsprechenden Verbrauchsstatistiken. Laut
Bundesernährungsministerium verzichten nur drei Prozent der Deutschen
auf Fleisch und Wurst. Allerdings gibt es mehr und mehr Menschen, die
sich der Folgen der Massentierhaltung bewusst sind, ihren
Fleischkonsum zumindest einschränken und zum Bio-Schnitzel aus
artgerechter Haltung greifen. Nur kann sich das wiederum nicht jeder
leisten. Anstatt also Subventionen zu streichen, sollte die
Bundesregierung eine gesunde und möglichst klimaneutrale Ernährung
unterstützen. Es sollte nicht nur gesünder, sondern auch billiger
sein, sich bewusst zu ernähren.
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