(ots) - Die Sternsinger haben den Liberalen an Dreikönig
eine "glückliche Zeit" gewünscht. Die FDP wird diese kleine
Aufmunterung gebrauchen können. Für die Partei ist das Wahljahr 2017
eine Weichenstellung, nachdem sie 2013 aus dem Bundestag geflogen
ist. Christian Lindner hat die Zeit genutzt, seine Truppe neu
aufzustellen. Mit Magenta im Logo hat er der Partei ein bisschen mehr
Pepp verordnet, aber sie auch nicht runderneuert. Die Freien
Demokraten präsentieren sich als Vertreter der Mitte: Sie kritisieren
ein Land, das sich großzügige Renten leistet, aber die
Digitalisierung verschläft. Sie wollen Flüchtlingen Schutz gewähren,
aber nicht auf ewig. Sie wollen eine bessere Sicherheitsarchitektur,
aber keinen kurzen Prozess mit den Bürgerrechten. Die Liberalen
können sich als Alternative sowohl zu Großkoalitionären wie auch zu
rechten Hetzern und linken Sozialromantikern anbieten. Ja, eine
rot-grün-gelbe Jamaika-Koalition wird vielleicht sogar die einzig
realistische Variante sein, eine Neuauflage der Groko zu verhindern.
Andererseits: Die krakeelerischen Zeiten in diesem Land machen es
immer schwerer, mit Argumenten durchzudringen. Die Polarisierung der
Gesellschaft wird sich spätestens bei der Bundestagswahl als Fluch
oder Segen für die FDP entpuppen. Dann heißt es: Comeback oder
Absturz in die Bedeutungslosigkeit.
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