(ots) - Tahir Della von der Initiative Schwarze Menschen in
Deutschland kritisiert das Vorgehen der Kölner Polizei in der
Silvesternacht. "Eine Gruppe nach phänotypischen Merkmalen zu
kategorisieren und anzunehmen, dass aus dieser konstruierten Gruppe
Straftaten begangen werden, nimmt ihnen ihr Grundrecht auf Schutz vor
Diskriminierung", erklärte Della im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Montagausgabe). Für
das Vorstandsmitglied des Vereins sei es unakzeptabel, dass
"Nichtbetroffene darüber befinden, was als rassistisch wahrzunehmen
ist". Die Polizei habe nicht nur die Aufgabe, Straftaten zu vereiteln
oder aufzuklären, sondern müsse Menschenrechte und Grundrechte
schützen. "Wenn das im Alltag gefühltermaßen nicht stattfindet,
wächst das Misstrauen gegenüber Polizei und Justiz und die
Betroffenen fühlen sich von diesen Behörden nicht beschützt."
Die Gründe für einen solchen Vertrauensverlust sieht Della nicht
in der Weltanschauung einzelner Polizisten, sondern im strukturellen
Rassismus in den Behörden und Institutionen in Deutschland. Um diesen
aufzubrechen, empfiehlt er zum Beispiel, dass polizeiliche Maßnahmen
"in einem konkreten Rahmen stattfinden müssen". Dafür benötige es
"Formulare, in denen die Beamten ausführen müssten, was der Anlass
und was das Ergebnis einer Kontrolle war."
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