(ots) - Die Welt am Morgen des 19. Januars 2007 war eine
andere. Vertraute Ansichten verändert, Fichtenwälder der Väter
vernichtet. Kyrill hat die Menschen geprägt, wie keine andere
Naturkatastrophe. Viele verbinden die Sturmnacht mit schmerzvollen
Erinnerungen. Es mag eine pathetische Sicht sein, aber eben jene
Nacht zeigte auch zwei positive Eigenschaften, die die Menschen in
dieser Region ausmachen: Die bedingungslose Hilfsbereitschaft und der
vorbildliche Zusammenhalt, gepaart mit der Fähigkeit, immer nach vorn
zu schauen, neue Wege zu suchen, und die Zukunft in die Hand zu
nehmen. Das beste Beispiel für Hilfsbereitschaft ist die Arbeit der
unzähligen freiwilligen Einsatzkräfte. Sie setzten während und nach
Kyrill ihr Leben aufs Spiel, um das der anderen zu retten. Sie
sorgten mit Stromaggregaten dafür, dass Bauern ihre Kühe melken
konnten, fällten Bäume, um Häuser zu retten, schnitten Wege frei, um
Normalität zu schaffen. Für außergewöhnlichen Zusammenhalt in großer
Not stehen auch die vielen Forstbetriebsgemeinschaften, die sich nach
Kyrill in Solidargemeinschaften organisierten. Weil die Waldbauern
erkannten, dass es sinnvoller ist, das Sturmholz gemeinsam zu
vermarkten. Nach bitteren Tränen folgte gleich der Blick nach vorn.
Kinder aus Forstbetrieben schulten um, da erst die übernächste
Generation wieder am Wald verdienen wird. Waldbauern setzten auf eine
andere Bewirtschaftung, auf Naturverjüngung, andere Baumarten oder
eben den Anbau von Weihnachtsbäumen. Sie suchten sich neue Wege, um
die Zukunft zu sichern. Denn der Wald in Südwestfalen ist mehr als
der Ort für den Spaziergang am Sonntag. Hier wird Geld verdient. Seit
Generationen.
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