(ots) - Die nun vorliegende Statistik zur Verteilung der
Einkommensmillionäre in Deutschland zeigt zweierlei: Erstens ist das
große West-Ost-Gefälle auch Spiegel der ökonomischen Schieflage im
Land. Große Einkommen erzielen etwa Vorstandschefs von DAX-Konzernen.
Von den großen Konzernen hat jedoch keiner seinen Sitz in einem der
fünf neuen Bundesländer. Auch erfolgreiche Start-Up-Gründer siedeln
ihre Firmen nicht in abgehängten Regionen an, sondern dort, wo
anderen große Unternehmen existieren, wo es Personal und gute
Infrastruktur gibt. Aus diesem Grund haben auch einige westdeutsche
Regionen kaum Millionäre unter ihren Einwohnern. Die Statistik zeigt
aber auch, dass es Spielraum für Steuererhöhungen gibt. Die nicht
einmal 17 000 Millionäre erzielten in einem Jahr Einkommen von rund
45 Milliarden Euro. Durch eine Anhebung des Spitzensteuersatzes oder
eine Reichensteuer, wie etwa die LINKE sie fordert, ließen sich
zusätzliche Einnahmen in beträchtlicher Höhe generieren. Zumal die
Zahl der Millionäre tatsächlich viel höher ist. Dank der
25-prozentigen Abgeltungssteuer werden Kapitalerträge bislang
niedriger besteuert als Einkommen aus Arbeit und statistisch nicht
mehr vollständig erfasst. Hier müsste der Gesetzgeber reagieren und
den Steuersatz entsprechend anheben. Nach einer solch mutigen
Steuerreform gäbe es vielleicht ein paar Millionäre, aber eben auch
etliche Arme weniger.
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