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Westfalenpost: Kommentar zur AfD

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(ots) - Wenn ein Geschichtslehrer die folgenden Sätze
ausspricht, dann steht fest: Das ist kein verbaler Ausrutscher, das
ist rechtsnationale Gesinnung übelster Art. "Ich weise dieser Partei
einen langen und entbehrungsreichen Weg, aber es der einzige Weg, der
zu einem vollständigen Sieg führt, und dieses Land braucht einen
vollständigen Sieg der AfD." Das sagte Björn Höcke, AfD-Vorsitzender
in Thüringen, und ergänzte: "Wir werden uns unser Deutschland Stück
für Stück zurückholen." Nazi-Diktion. Vorgetragen ausgerechnet bei
einem Treffen der Parteijugend in Dresden. Ist das ein Grund, den
Mann aus der AfD zu werfen? Das kommt darauf an. Das kommt darauf an,
wie die Partei sich selbst definiert. Mit ihrer Entscheidung, vorerst
nur ein Ordnungsverfahren einzuleiten, schafft die AfD-Spitze
Klarheit. Nämlich darüber, dass Höcke, der ja auch eine
"erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" fordert, rückwärtsgewandt
das Meinungsspektrum der Alternative für Deutschland abbildet. Nun
ja, wir könnten Höcke ignorieren. Wir könnten so wie andere
behaupten, der Mann sei viel zu unbedeutend dafür, dass ihm die
Medien jetzt wieder so viel Aufmerksamkeit widmen. So einfach ist es
aber nicht. Die AfD macht sich Höckes Aussagen zu eigen, wenn sie ihn
lediglich mit einem "Du, Du, Du" bestraft. Noch schlimmer: Sie
kreiert einen Helden des rechten Flügels. Niemand kann nun noch
sagen, er hätte nicht gewusst, welche Ziele die Partei verfolgt.
Alle, die AfD wählen, weil ihnen vielleicht die Flüchtlingspolitik
der Bundesregierung nicht passt, müssen wissen, wen sie mit ihrer
Stimme unterstützen. Die Geschichte hat schon einmal bewiesen: Auch
Mitläufer können sich schuldig machen.



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Datum: 23.01.2017 - 20:41 Uhr
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