(ots) - Das muss man sich mal vorstellen: Nur weil in
Osnabrück zwei drittklassige Fußball-Mannschaften aufeinandertreffen,
deren Fans sich gegenseitig auf die Glocke hauen könnten, ruft die
Bundespolizei am Wochenende rund um die Bahnanlagen im Nordwesten ein
Alkoholverbot aus. Auch die Nutzer des Bremer Hauptbahnhofs sollen
verzichten, ganz gleich, ob sie mit einem Glas Sekt aufs Wiedersehen
mit der Tante aus Übersee anstoßen, mit Kollegen zur feuchtfröhlichen
Kohltour aufbrechen oder mit einem Bierchen in der Hand das
Weserstadion ansteuern, wo die Mannschaften und Fans von Werder
Bremen und dem FC Bayern aufeinandertreffen. Natürlich lässt sich
niemand gern in Sippenhaft nehmen, auch Fußballfans nicht. Ab und an
hört man das sogar in den Fankurven: "Fußballfans sind keine
Verbrecher", ruft man dort, und tatsächlich fällt es schwer zu
verstehen, warum man sich als Teil einer Gruppe in seiner Freiheit
einschränken lassen soll, nur weil ein paar Gestörte immer wieder die
Grenzen überschreiten. Dies gilt vor allem dann, wenn man gar nicht
zur Risikogruppe der Fußballfans gehört, sondern einfach nur besagte
Kohltour bestreiten will. Wenn man sich aber die heftigen
Schlägereien an Bahnhöfen im ganzen Land und die zerstörten
Bahnwaggons sogenannter Auswärtsfahrer an fast jedem
Bundesliga-Wochenende vor Augen führt, kommt man an der Erkenntnis
nicht vorbei, dass manch ein Fan dann eben doch so etwas wie ein
Verbrecher ist. Und dass der Alkohol in aller Regel der Treibstoff
für dessen Gewalttaten ist. Es gilt, die Fußballfans vor sich selbst,
aber auch die Allgemeinheit vor den schweren Jungs unter den Fans zu
schützen. Die Beschneidung der Möglichkeiten zum Alkoholkonsum mag
einige Menschen in für sie unangenehmer Weise in ihrer Freiheit
einschränken. Es werden sich dadurch aber viele auch ein ganzes Stück
sicherer fühlen.
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