(ots) - Arbeit, Infrastruktur, Mobilität: So lässt sich das
Spannungsfeld definieren, in dem sich die Zukunft der Dörfer
entscheidet. Wenn der Bus nur noch einmal am Tag hält, der letzte
Laden dicht gemacht hat, Kita und Schule eine Weltreise entfernt
sind, bleiben oft nur die Älteren zurück. So setzt sich ein
Teufelskreis in Gang, denn dann werden Winterdienst und Müllabfuhr
für die Kommunen bald zu teuer. Doch es wäre ein Fehler, das Dorf nur
über Land- und Forstwirtschaft oder Tourismus zu definieren. Selbst
in einer Region mit qualifizierten Industriearbeitsplätzen wie
Südwestfalen ist die Landflucht ein Thema. Ungebrochene
Dorfbiographien gibt es heute kaum noch. Wer studieren will, muss in
die Großstadt, und ob er zurückkommt, ist ungewiss. Umgekehrt bleiben
attraktive Lehrstellen in der Tiefe des Raums häufig unbesetzt, weil
städtische Jugendliche lieber in die Arbeitslosigkeit gehen als
umzuziehen. Die ländlichen Regionen in Deutschland unterscheiden sich
stark, da gibt es keine Patentrezepte. Fest steht nur, dass das Land
ein Imageproblem hat. Mit Blick auf Südwestfalen muss man daher
endlich aufhören, Dörfer mit Muhkühchen und Mähschäfchen zu
assoziieren und die innovative, international vernetzte
Industrielandschaft in den Vordergrund stellen.
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