(ots) - Der Vorsitzende der oppositionellen Wahlliste
"Emet" (Wahrheit) im Gemeindeparlament der Jüdischen Gemeinde zu
Berlin, Sergey Lagodinsky, sieht die Gemeinde in der Hauptstadt in
einem kritischen Zustand. "Wenn der Zustand in den nächsten Monaten
so bleibt, wie er momentan ist, ist das das Ende der Jüdischen
Gemeinde zu Berlin", sagte Lagodinsky der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Lagodinsky
wandte sich gegen die Darstellung, dass die Gemeinde institutionell
zerfallen würde: "Die Gemeinde zerfällt nicht, sie wurde übernommen.
Und zwar von einer Clique von Leuten, die sich dieser Gemeinde
bedienen, als wäre sie ihr Privatverein."
Der aus den letzten Gemeinderatswahlen im Winter 2015
hervorgegangene Gemeindevorstand sei "illegitim und ein Betrug am
Wähler", so Lagodinsky. Er wiederholte den Vorwurf der
Wahlmanipulation bei den Gemeinderatswahlen. "Von den
Gemeindemitgliedern, die am Wahltag zur Abstimmung gegangen sind, hat
eine klare Mehrheit für uns plädiert", erklärte der 42-jährige
Rechtsanwalt. Ohne die Manipulationen, wäre er der rechtmäßige
Gemeindevorsitzende.
Lagodinsky erklärte weiter, dass er Strafanzeige bei der Berliner
Staatsanwaltschaft gegen den amtierenden Vorsitzenden Gideon Joffe
gestellt habe. Trotz aller Querelen in der Gemeinde blühe jüdisches
Leben in Berlin weiter.
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