(ots) - Affen mit Elektroden im Kopf, Mäuse ohne Fell,
Kaninchen mit Monsteraugen - es sind Bilder wie diese, die das von
Tierversuchen ausgehende Leid so drastisch dokumentieren. Die
Diskussion über Sinn und Unsinn dieser Experimente läuft seit
Jahrzehnten; reduziert hat sie die Anzahl der in den Laboren
geschundenen Kreaturen keineswegs. Im Gegenteil: Niedersachsen meldet
für das Jahr 2015 einen Anstieg der Tierversuche um das
Anderthalbfache. Offensichtlich haben die schier unbegrenzten
Möglichkeiten der Genforschung einen neuen Boom ausgelöst. Natürlich
müssen Tests mit Tieren im Kampf gegen Krankheiten wie Parkinson oder
Alzheimer erlaubt sein - hier geht im Zweifel der Schutz des Menschen
vor. Das darf aber kein Freibrief fürs Forschen auf Teufel komm' raus
sein. Will die Welt wirklich wissen, ob Kater genauso auf das
hilflose Miauen von verlassenen Katzenbabys reagieren wie deren
Mütter? Hier braucht die Wissenschaft eine stärkere
Selbstverpflichtung, notfalls auch strengere Regeln. Dass sich die
Universitäten und Institute in Niedersachsen jetzt auf Drängen des
Landes gemeinsam auf die Suche nach Alternativen machen, ist ein
guter Anfang.
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