(ots) - Christoph Kopke, Berliner Professor für
Politikwissenschaft, sieht eine klare Rechtsprofilierung der AfD in
Berlin und Brandenburg. Das sagte er der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagausgabe). Die Wahl von
Beatrix von Storch als Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl am
vergangenen Wochenende sei eine Abkehr von dem Versuch, mit dem
Landesvorsitzenden Georg Pazderski eine liberale Version der AfD in
Berlin zu etablieren. "Mit dieser Wahl hat sich die AfD klar zur
Rechtsprofilierung bekannt", sagte Kopke im Interview. Zudem habe es
etliche Demonstrationen zum Beispiel gegen Flüchtlingsheime gegeben,
auf denen die AfD zusammen mit Neonazis und Kameradschaften gelaufen
seien. "Das ist so häufig, dass man es nicht auf den Einzelfall oder
Zufall reduzieren kann", so der Politikwissenschaftler. Den
Abgrenzungsaussagen der AfD sei deshalb nicht zu trauen.
Die Reaktion des Brandenburgischen AfD-Fraktionsvorsitzenden
Alexander Gauland auf den Brandanschlag in Nauen zeige darüber
hinaus, dass die Partei an einer Stimmung beteiligt sei, "aus der die
Menschen das Recht ableiten, zur Tat zu schreiten." In Nauen hatte
ein NPD-Politiker zusammen mit anderen Neonazis im August 2015 einen
Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft verübt. Kopke
sagte, die AfD stelle sich als letzte Möglichkeit dar, friedlich
etwas gegen die Flüchtlingspolitik der Bundeskanlerin Angela Merkel
(CDU) zu unternehmen. "Da ist aber die Androhung von Gewalt
inbegriffen", sagte Kopke.
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