(ots) - Die Schulzomanie reicht nicht bis ins Saarland,
jedenfalls nicht, was das Wahlergebnis vom Sonntag angeht. Die klare
Botschaft lautet: Die Wähler wollen die Fortsetzung der Großen
Koalition. Die Warnungen der an der Saar beliebten
Ministerpräsidentin verfingen: Wer Annette Kramp-Karrenbauer weiter
auf dem Regierungssessel sehen wollte, musste ihrer Partei die Stimme
geben. Die damit gleichzeitig verbundene Warnung vor einer rot-roten
Konstellation mag in dem wertkonservativen Land ebenfalls eine Rolle
gespielt haben.
Nun werden die einen schnell von der Spezifik der Landtagswahl im
Allgemeinen und der saarländischen im Besonderen reden, um voreiligen
Schlüssen auf die Wahlen in Schleswig-Holstein und
Nordrhein-Westfalen sowie auf die bevorstehende Bundestagswahl
vorzubeugen. Und die anderen werden die Gelegenheit ergreifen, um den
Siegeszug der SPD insgesamt in Frage zu stellen. Daran, ob Letzteres
sich bestätigt, wird sich zumindest zeigen, wie groß die
bundespolitische Bedeutung der Saar-Wahl tatsächlich ist.
Eine Zeitenwende für das Regieren im Westen geht von diesem
Wochenende nicht aus. Die Große Koalition wird ihre Arbeit
fortsetzen. Auch die SPD-Spitzenkandidatin wird damit leben können.
Und selbst wenn die LINKE angesichts der nun verronnenen Regierungs-
und Koalitionschance ihren erneut achtbaren Erfolg als Niederlage
empfindet - wer weiß, welche Wählerenttäuschung der LINKEN erspart
bleibt. Das Saarland ist ein armes Land, und zu verteilen gibt es
nichts.
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