(ots) - Zwischen Elm und Kehdingen, im östlichsten der
sieben in Niedersachsen geplanten Küstenautobahnabschnitte, werden
Tiere und Pflanzen kartiert, Fledermäuse, Rast- und Brutvögel
gezählt. Auch im Teilstück sechs von Elm bis Bremervörde hat die
Bestandsaufnahme begonnen: Das Bundesverkehrsministerium tritt beim
Bau der A20 aufs Gas. Die vereinigten Gegner drücken ihrerseits auf
die Tube. Die Beschwerde gegen den Bundesverkehrswegeplan bei der
Europäischen Kommission war ein wichtiger Schritt, aber bestimmt
nicht der letzte auf dem Weg des wohl begründeten Widerstandes. Zum
Beschleunigungsszenario von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU)
gehört unterdessen die Abkürzung des Rechtsweges. Der Klageweg gegen
ausgewählte Bauvorhaben wie die A20 soll nach nur einer statt der
üblichen zwei Instanzen enden. Leicht nachvollziehbar, wenn Bürger
das als undemokratisch wahrnehmen. Wie schon zuvor die als
unzureichend monierten Beteiligungsverfahren und zu kurzen
Plan-Auslegefristen für den Verkehrswegeplan, mit denen sich die
EU-Kommission noch befassen muss - während die Autobahnbefürworter
Fakten schaffen. Alternativen zum Trassenbau, kritisieren die Gegner,
seien nicht hinlänglich geprüft worden, beispielsweise die
Küstenschifffahrt. Immerhin hält Niedersachsens Wirtschaftsminister
Olaf Lies (SPD) die Fährverbindung Cuxhaven-Brunsbüttel für
bedeutsam. In Hannover setzt man darauf, dass der aktuell
eingestellte Betrieb alsbald wieder aufgenommen wird, denn mit der
Fähre lasse sich der Hamburger Ballungsraum umschiffen - ideal für
Transporte in den Nordwesten. Dass die ost-westlich geplante
Hafenhinterlandanbindung nicht ganz optimal ausgerichtet sei,
behaupten Kritiker ja schon immer. Der jüngst gerichtlich gestoppte
Bau des Offshore-Terminals in Bremerhaven taugt bis auf Weiteres
nicht mal als Hilfs-argument für die A20. Was wirklich zählen sollte,
sind gute Gründe, die Bestand haben: Lebensqualität und der sinnvolle
Einsatz von Steuergeldern.
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