(ots) - Das Umweltbundesamt hat Recht: Ein flächendeckendes
Tempo 30 in der Stadt dürfte für weniger und leichtere Unfälle sorgen
und wahrscheinlich für etwas bessere Luft. Mit diesem Argument könnte
man auch für Tempo 100 auf der Autobahn und Tempo 70 auf der
Landstraße eintreten. Oder vielleicht Tempo 70 auf Autobahnen, Tempo
50 auf Landstraßen und Tempo 20 in der Stadt? Das könnte zu noch
weniger Unfällen und noch besserer Luft führen. Dann würden gewiss
viele Menschen aufs Fahrrad umsteigen, schon um schneller zu sein.
Gar keine Autos würden die Lage weiter verbessern. Und wenn wir dann
noch Züge und Busse abschaffen und alle brav zu Hause bleiben, kann
gar nichts mehr passieren. Aber der Vorschlag ist nicht satirisch
gemeint. Umwelt- und Gesundheitsschutz sind in der Tat sehr wichtige
Themen. Wir müssen besser werden beim Schadstoffausstoß, wir müssen
die Alternativen zum Auto stärken, wir müssen mehr gegen
Aggressivität am Steuer (und nicht nur dort) tun. Aber wir sollten im
Auge behalten, dass Mobilität nicht nur ein Ärgernis ist, sondern
auch Voraussetzung unseres Wohlstands und Ausdruck unserer Freiheit.
Und wer Regeln erlässt, die von der Mehrheit abgelehnt werden,
fördert die gefährliche Tendenz zum Rechtsbruch.
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