(ots) - Der dänische Immobilienkonzern Taekker hat 770
Wohnungen, überwiegend in den Innenstadtbezirken Mitte und
Friedrichshain-Kreuzberg gelegen, an das britische
Investementunternehmen »Round Hill Capital« mit Sitz in London
verkauft. Das bestätigte Jørn Tækker, Chef der gleichnamigen Firma,
auf Anfrage der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues
deutschland« (Mittwochausgabe).
Obwohl der Verkauf laut Handelsregisterauszügen bereits am 5.
April stattgefunden hat, hatten weder die zuständige Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung noch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
bisher von der Transaktion Kenntnis erhalten. Offensichtlich handelt
es sich erneut um einen sogenannten Share Deal. Das bedeutet, dass
nicht die Immobilien an sich, sondern Anteile an der
Eigentümergesellschaft verkauft worden sind - maximal 95 Prozent an
ein Unternehmen. Dadurch entfällt die sechsprozentige
Grunderwerbsteuer.
Auch mögliche bezirkliche Vorkaufsrechte in Milieuschutzgebieten
kommen nicht zum Tragen, denn diese greifen laut Gesetz nur bei dem
tatsächlichen Verkauf einer Immobilie. Rechtlich handelt es sich
jedoch um eine Unternehmensveräußerung.
Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) prüft nach
Informationen des »nd« gegenwärtig eine Bundesratsinitiative, die
»Share Deals« unterbindet. Die laufende verfassungsrechtliche Prüfung
des Geschäftsmodells mache den Schritt jedoch nicht einfacher, so die
Sprecherin des Finanzsenators, Eva Henkel, gegenüber »neues
deutschland«. Vor dem 24. April werde über eine Initiative indes
nicht entschieden.
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