(ots) - Wer Polizist wird, ist sich darüber im Klaren, dass
er keinen normalen Acht-Stunden-Job antritt. Ein Beamter bricht nicht
die Observation eines Straftäters oder die Begleitung einer
Demonstration ab, weil die Uhr gerade die volle Stunde anzeigt. Gegen
gelegentliche Mehrarbeit ist also nichts zu sagen. Wenn die
Überstunden aber strukturelle Gründe haben, und das ist bei der
Bremer Polizei der Fall, liegt etwas im Argen. Jahrelang wurde viel
zu wenig Nachwuchs eingestellt, weil sich wechselnde Innensenatoren
nicht gegen die Sparvorgaben der Finanzbehörde durchsetzen konnten.
Die Anforderungen an die Polizei entwickelten sich genau gegenläufig.
Die aktuell rund 2500 Beamten können das Einsatzgeschehen kaum noch
bewältigen, spätestens bei unvorhergesehenen Sonderlagen offenbaren
sich riesige Löcher in der Personaldecke. Ein solches Problem, das
sich über lange Zeit aufgebaut hat, löst man nicht ad hoc. Es muss
jetzt darum gehen, in den Haushalten der nächsten Jahre genügend Geld
für eine spürbare Aufstockung der Polizei einzuplanen. Eine
ausgelaugte Truppe, die einen riesigen Ãœberstundenberg vor sich her
schiebt, gefährdet die innere Sicherheit.
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