(ots) - Bildung kostet Geld, gute Bildung kostet noch mehr
Geld. Aber Bildung ist nicht nur ein Kostenfaktor, sondern die
wichtigste Grundlage für das Fortbestehen einer Gesellschaft, eine
Versicherung gegen Armut, Ausgrenzung und wissenschaftlichen
Stillstand. Dass Schulen kostenlos sind, finden daher die meisten
Menschen richtig. An der Gebührenfreiheit für Universitäten scheiden
sich schon eher die Geister. Ganz absurd wird es hingegen bei
Bildungseinrichtungen für Kleinkinder. Denn nichts anderes sind
Krippen und Kitas. Allerdings werden sie offiziell als
Betreuungseinrichtungen bezeichnet; von Ewiggestrigen gar als
Zerstörung der traditionellen Kernfamilie betrachtet, in der
selbstverständlich die Mutter für die Betreuung der Kinder bis zum
Schulalter zu sorgen hat. Nach dieser Denkweise sind Eltern, die ihre
Kinder betreuen lassen, selbst schuld und zahlen dafür eine Strafe in
Form von Kitagebühren. Dabei sind kostenfreie Kitas ein wichtiger
Beitrag zu einer gleichberechtigteren Gesellschaft, in der Bildung
für alle vorgesehen ist - ungeachtet von Geldbeutel und/oder
Herkunft. Die Kosten für eine qualitativ gute und personell
untermauerte Kleinkindbildung muss dabei selbstverständlich der Staat
tragen. Und damit der dringend nötige Ausbau der Kitas den finanziell
stark belasteten Kommunen nicht noch weiter über den Kopf wächst,
sind dafür Bundeshilfen gefragt. Wer eine gebildete Gesellschaft
haben will, muss in die Bildung investieren - von Anfang an.
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