(ots) - Die Grünen stecken in einer Zwickmühle. Aus der
Regierung in Nordrhein-Westfalen sind sie rausgeflogen. Die
Umfragewerte im Bund, Bremen und in Niedersachsen rauschen nach
unten. Die Konkurrenz von der FDP befindet sich im Höhenflug.
Innovative, ja provokante Vorschläge könnten da ein Gegenmittel sein,
doch dazu fehlt ihnen der Mut. Die Angst, als miesepetrige
Verbotspartei dazustehen, sitzt nach dem Desaster um den Veggie-Day,
den fleischfreien Tag in Kantinen, tief. Dazu kommt, dass politische
Gegner und Teile der Öffentlichkeit grüne Forderungen gern
überinterpretieren oder bewusst falsch verstehen. So wird der
durchaus verständliche Wunsch nach mehr Sonntagsruhe für Beschäftigte
in Callcentern schnell zum Ruf nach einem allgemeinen Sonntags-Verbot
fürs Internet. Das ist bitter für die Grünen, aber da müssen sie
durch. Statt zu verzagen, sollten sie selbstbewusst ihre
Kernkompetenzen betonen. Kampf gegen giftige Abgase in Städten oder
der Schutz von Trinkwasser stehen dabei ganz oben. Um die Gesundheit
der Menschen zu bewahren, sind auch Verbote unausweichlich; Appelle
reichen schon lange nicht mehr.
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