(ots) - Im Zuge der Ermittlungen der Dresdner
Generalstaatsanwaltschaft wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung
im Umfeld des Fußballclubs BSG Chemie Leipzig wurde auch das Handy
des Spielers Maximilian Heyse überwacht. Das bestätigt der
Innenverteidiger im Interview mit der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Davon erfahren
hat Heyse aus einem Schreiben der Generalstaatsanwaltschaft: "In dem
Brief wurde mir mitgeteilt, dass im Zuge der Ermittlungen gegen das
Umfeld meines Vereins Chemie Leipzig auch meine persönliche
Kommunikation überwacht worden ist, also vor allem mein Handy."
"Das war ein riesiger Schock", beschreibt Heyse den Moment, als er
von der Ãœberwachung erfahren hat. "Ãœberwachung kannte ich so nur aus
der Glotze", so der 27-Jährige. "Man fühlt sich in seiner
Privatsphäre extrem eingeschränkt. Ich habe seitdem ein ganz anderes
Verhältnis zu meinem Handy. Unterbewusst gehe ich seitdem aber die
ganze Zeit davon aus, dass irgendwer alles, was ich schreibe,
mitliest", sagte Heyse gegenüber "nd".
Ãœber 170 Personen wurden bisher von der Generalstaatsanwaltschaft
über ihre Überwachung in Kenntnis gesetzt. Sie wurden im Zuge eines
Verfahrens nach §129 mit abgehört. Die eigentlichen Ermittlungen
richteten sich gegen 14 Beschuldigte aus Vereinsverantwortlichen,
Mitarbeitern des Fanprojekts sowie des Rechtshilfekollektiv Chemie
Leipzig. Ihnen war Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung
vorgeworfen worden. Inzwischen sind die Ermittlungen "mangels
hinreichenden Verdachts" eingestellt.
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