(ots) - Sheryl Sandberg, 47, Geschäftsführerin von
Facebook, beschäftigt sich seit dem plötzlichen Tod ihres Mannes Dave
Goldberg vor zwei Jahren intensiver mit den Schicksalen anderer
Menschen, "weil ich ihnen helfen möchte, sich keine Selbstvorwürfe zu
machen". Der Moment ihrer größten Verzweiflung sei gewesen, als sie
ihren Kindern, heute neun und elf Jahre alt, sagen musste, dass ihr
Vater gestorben war. "Ich hatte das Gefühl, darin versagt zu haben,
sie zu schützen", sagt Sandberg im Interview mit dem Magazin BRIGITTE
(Heft 14, ab 21. Juni im Handel). "Als Mutter trauert man doppelt,
für sich selbst und seine Kinder."
Die Kinder seien nach wie vor "traurig, vermissen ihren Vater,
fangen an, ihn zu vergessen, und das macht sie noch trauriger. Sie
waren sehr jung, als Dave starb. Es gibt Augenblicke, in denen sie
ängstlich zu mir kommen und sagen: Ich kann mich nicht an Daddy
erinnern, Mom." Sandberg sagt, sie mache nun dauernd Videos ihrer
Familie, um möglichst viele Momente festzuhalten.
In dem Interview redet sie offen über die Zeit nach dem Tod. "Ich
ging zur Arbeit und machte Fehler, ich war unkonzentriert, schlief in
Konferenzen ein." Doch zur Arbeit zu gehen sei besser als zu Hause zu
sein. Zur Trauerbewältigung habe sie in den ersten acht Monaten jeden
Abend drei Dinge aufgeschrieben, die ihr am Tag gelungen waren,
"banale Dinge wie: Ich habe heute einen guten Cappuccino gekocht.
Dann war irgendwann mein Selbstvertrauen zurück." Das Gefühl von
Glück jedoch sei nach wie vor noch nicht zurückgekehrt.
Zu ihrer neuen Beziehung mit Robert Kotick, mit dem sie zehn
Monate nach dem Tod ihres Mannes öffentlich auftrat und dafür
verurteilt wurde, sagt Sandberg, dass man Männern eine neue
Partnerschaft eher erlaube als Frauen. "Männer daten häufiger und
schneller wieder, über Frauen wird viel strenger gerichtet. Mich regt
das auf, das ist Sexismus. Über mich wurde öffentlich harsch
geurteilt, privat aber bekam ich Unterstützung, meine Schwiegereltern
waren für mich da. Ich hatte nicht vor, noch mal zu daten, ich hatte
ja den Menschen schon gefunden, mit dem ich mein Leben verbringen
wollte."
Sheryl Sandbergs neues Buch "Option B" (Ullstein) handelt von
ihren Erfahrungen und vom richtigen Umgang mit Trauernden. Der
Austausch mit anderen Betroffenen im gleichnamigen Online-Netzwerk
helfe ihr "auf tiefe Weise", sagt Sandberg.
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