(ots) - Großartig. Man kann von der Bundeskanzlerin Angela
Merkel halten, was man will. Aber. Was die Strategin Angela Merkel
abliefert, ist einfach großartig. Nicht nur, weil ihre
Teflonbeschichtung bis heute tadellos hält und ihr Aussitzfleisch das
von Helmut Kohl um Längen schlägt. Ihre Spielzüge bieten auch
Unterhaltsames für Taktikfüchse. Da ziehen die Grünen die Ehe für
alle zum großen Wahlkampfthema hoch, machen die Zustimmung dazu zur
Bedingung für mögliche Koalitionspartner. Da dackelt die SPD
hinterher und erklärt dasselbe. Und alle glauben: Ha! Wir haben ein
Thema für den Wahlkampf. Jetzt können wir Merkel festnageln,
wenigstens bei einem Thema. Und die Kanzlerin? Setzt sich zur
Brigitte und lässt mit ein paar Sätzen während des Bürgerplausches
der Opposition komplett die Luft raus. Die Ehe für alle als
Wahlkampfthema, als Streitpunkt bei Koalitionsverhandlungen nach der
Wahl? Nicht mit der Kanzlerin! Und so kann sich die SPD nun
aufplustern, über die Ehe für alle doch noch kurz vorm Abpfiff im
Bundestag abstimmen lassen. Eine Heldengeschichte wird daraus einfach
nicht. Man ist nur so stark wie der Gegner es zulässt. Was aus den
Sozialdemokraten Rebellen von Merkels Gnaden macht. Zu Schoßhündchen,
die losrennen, kläffen und an Beinen hochspringen, weil sie Frauchen
aus dem Handtäschchen gelassen hat. Und der Seehofer Horst? Nur weil
es gerade um Kläffer geht. Der bekommt mit Sicherheit ein paar
Leckerli fürs Platz machen.
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