(ots) - Schön sind sie nicht, die Bilder aus dem Stall der
neuen NRW-Landwirtschaftsministerin Schulze Föcking. Verletzte,
blutende Ferkel in verdreckter Umgebung sieht niemand gern. Aus den
Zuständen einen Skandal zu kreieren oder darin die erste
Bewährungsprobe der Landesregierung zu sehen, geht jedoch deutlich zu
weit. Ob die Verhältnisse auf dem Hof der Ministerin rechtswidrig
sind, muss sich erst noch erweisen. Sie spiegeln allerdings die
beklagenswerte Realität der Nutztierhaltung in Deutschland wider. Was
Verbraucher ekelig finden, ist für viele Veterinäre und Landwirte
leider Alltag. Selbstverständlich könnte es den Schweinen (und dem
Geflügel) hierzulande deutlich besser gehen. Werden sie in Massen auf
engem Raum gehalten, sind sie anfälliger für Krankheiten und
Kanibalismus. Die Verbraucher könnten sich eigentlich denken, dass
Tierwohl-Aspekte in den Hintergrund geraten, wenn das Kilogramm
Schweinenacken an der Supermarkt-Theke 2,77 Euro kostet. Wenn
Lebensmittel billig sein sollen, dann hat das Konsequenzen. Frau
Schulze Föcking ist Teil des Systems. Allerdings hat sie es als neue
Ministerin nun in der Hand, Vorbild zu sein und nicht nur auf die
Zustände in ihrem eigenen Stall einzuwirken, sondern auf den Höfen in
ganz NRW. Und auf die Kunden: Wer nicht bereit ist, für Fleisch mehr
zu zahlen, muss sich über verletzte Ferkel nicht wundern.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell