(ots) - Politik ist manchmal ein brutales Geschäft. Da will
eine grüne Hinterbänklerin eine demokratische Entscheidung ihrer
Basis nicht akzeptieren und tritt dann völlig unvermittelt einen
Rachefeldzug an. Der überraschende Übertritt zur CDU ist egoistisch
und schäbig. Und er tritt den 2013 manifestierten Wählerwillen mit
Füßen - unabhängig von den derzeitigen schlechten Umfragewerten für
Rot-Grün. Die Wut und Enttäuschung bei SPD und Grünen ist mehr als
verständlich. Doch statt lange zu lamentieren, zeigt die Koalition
plötzlich die in den vergangenen viereinhalb Jahren so manches Mal
vermisste Handlungsstärke. Ministerpräsident Stephan Weil spricht
sich in Übereinkunft mit dem grünen Bündnispartner sofort für rasche
Neuwahlen aus, vermeidet eine quälende Hängepartie, nutzt den
Hinterhalt geschickt zum Gegenangriff und lässt die CDU mit ihrer
lautstarken Rücktrittsforderung ins Leere laufen. Die Union sollte
nicht zu früh frohlocken. Zumal mündige Wähler Verrat gar nicht
schätzen. Und die Ex-Grüne Elke Twesten? Sie steht mit leeren Händen
da. Ob ihre neuen Parteifreunde sich auch in den nächsten Jahren
dankbar zeigen, darf bezweifelt werden.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell