(ots) - Ein berechtigter Anspruch: Landwirte und Jäger
wollen wissen, wie es wird, wenn der Wolf in Rudeln durchs Land
streift. Dürfen sie ihn jagen? Müssen sie das Vieh für immer in den
Stall sperren? Wartet die Politik den ersten Ãœbergriff vom Tier auf
den Menschen ab? Im Ansatz sind die Überlegungen vernünftig, eine
öffentliche Debatte darüber anzustoßen. Erst zu reagieren, wenn etwas
passiert ist, gehört schließlich zum viel kritisierten gängigen
Handlungsmuster. Bis hierhin gibt es keinen Widerspruch. Kritik
meldet sich beim Erstellen des Gutachtens an. Es wird bei dem
Wissenschaftler bestellt, der zu den Ergebnissen kommt, die Landwirte
und Jäger lesen wollen. Mag dies übliche Praxis sein, ein Beitrag zu
einer sachlichen Diskussion über den Umgang mit der Rückkehr des
Wolfes ist es nicht. Im Gegenteil. Und der leidenschaftliche Jäger
weiß, warum er den Wolf gezielt abschießen will. Weil sich die Wölfe
dramatisch vermehrten, weil die Attacken auf Menschen keine Märchen
seien, weil es zum Krieg auf dem Land komme, wenn die Entwicklung so
weiter gehe. Das fällt auf fruchtbaren Boden. In Arnsberg und
Breckerfeld zünden Landwirte am Freitag Mahnfeuer an, um vor dem Wolf
zu warnen. Das Tier aber war nie hier. Seriös? Ein Fragezeichen
bleibt.
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