(ots) - Sowohl bei der Frage, ob und wie ein Umstieg auf
ein anderes Antriebsmodell von Kraftfahrzeugen sinnvoll ist, als auch
mit Blick auf das VW-Gesetz, das die Beteiligung Niedersachsens am
gleichnamigen Autokonzern regelt, geht es auch: um Demokratie. Der
Vorschlag, Landesanteile an die VW-Belegschaft zu übertragen, um so
mehr Mitsprache der Beschäftigten zu ermöglichen, zielt in die
richtige Richtung. Es geht immerhin um jene, die die Produkte
herstellen und damit den Reichtum, der ungleich angeeignet wird; die
aber zweitens die Suppe auslöffeln müssen, wenn im Interesse dieser
ungleichen Aneignung andere Ziele, etwa die der Beschäftigten, aus
dem Blickfeld rücken. Belegschaftsanteile allein lösen noch keines
der Probleme der Autokrise, aber sie könnten eine Voraussetzung dafür
sein, die gesellschaftlichen Verabredungen, die beim Umbau einer
ganzen Industrie nötig werden, zu demokratisieren. Eben: die
Demokratie auf das Werksgelände auszuweiten, wo sie trotz
Mitbestimmung ein Schattendasein führt. Natürlich: Das stellt auch
Fragen nach der Rolle von Gewerkschaften, die mitunter mehr im
eigenen als im Interesse von Beschäftigten und Res publica agieren.
So, wie auch die Landesregierung. Und dennoch bleibt es richtig,
jetzt einerseits das VW-Gesetz gegen Angriffe zu verteidigen - und
zugleich für Mehrheiten zu werben, die einen Schritt darüber hinaus
ermöglichen. Ein Schritt der Demokratisierung der Produktion.
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