(ots) - Wenn es um die Digitalisierung der Schulen geht,
dann ist Deutschland ein Entwicklungsland. Computer, Tablets oder
Whiteboards, mit einem Computer verbundene interaktive Tafeln,
gehören nicht zum Bildungsalltag. Das Ausland zeigt, dass es auch
anders geht: Im gewiss nicht reichen Estland nutzen alle Schulen von
der ersten Klasse an Tablets und Wlan. Aber hierzulande ist immer
noch Kreidezeit. Und in Bremen sind einige Tafeln sogar derart
marode, dass sie gesperrt werden müssen. Bundesbildungsministerin
Johanna Wanka (CDU) war denn auch ein Coup gelungen, als sie im
Oktober 2016 den fünf Milliarden Euro schweren Digitalpakt
ankündigte. Die Absprache: Der Bund soll die Hardware bezahlen, die
Länder sollen pädagogische Konzepte entwickeln und die Fortbildung
der Lehrer organisieren. Doch nun bremst Wanka selbst die digitale
Offensive aus. Offenbar hat sie sich verspekuliert. Im
Finanzministerium von Wolfgang Schäuble (auch CDU) sind keine Gelder
für das Projekt eingeplant. So geht das Trauerspiel weiter.
Smartphones und Computer bestimmen längst den Alltag von
Jugendlichen, doch im Unterricht spielen sie keine Rolle. Selbst im
gelobten Bildungsland Bayern kann man das Abitur machen, ohne jemals
in Fächern wie Geografie, Geschichte oder Physik online gewesen zu
sein. Dabei ebnet das Internet den Weg zu Datenbanken, Quellen und
Lehrmaterial, wie es selbst das beste Schulbuch nicht bieten kann.
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