(ots) - Die Staatsanwaltschaft Cottbus bezweifelt die
Stichhaltigkeit von neu aufgetauchten Zeugenaussagen zum Unfalltod
einer ägyptischen Studentin im April in Cottbus. Der rbb hatte in
einem Bericht mögliche Zeugen zitiert, die ein anderes Bild von den
Umständen des Geschehens zeichnen und den Unfallfahrer schwer
belasten. »Die zitierten Aussagen decken sich nicht mit unseren
bisherigen Erkenntnissen und Zeugenbefragungen", sagte der Sprecher
der Staatsanwaltschaft Cottbus, Horst Nothbaum, der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe).
"Wir haben den rbb gebeten, uns die Namen der von ihm zitierten
Zeugen mitzuteilen.«
Wie "nd" erfuhr, seien die Ermittlungen zum Tod der ägyptischen
Gaststudentin, die im der Innenstadt von einem Pkw in einer
Tempo-30-Zone angefahren und schwerst verletzt worden war, durch die
Cottbuser Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen. Nach
bisherigem Stand gehen die Ermittler weiter von einem tragischen
Unfall mit Todesfolge aus. Das ergebe sich aus einem Dekra-Gutachten,
so Nothbaum. Demnach sei der Unfallfahrer mit überhöhter
Geschwindigkeit gefahren, wissenschaftlich wahrscheinlich sei »Tempo
50«. Der Unfall wäre erst bei einer Geschwindigkeit von weniger als
18 Stundenkilometer vermeidbar gewesen, sagte der Sprecher.
Man habe bis Ende Juli 30 Zeugen vernommen. Zwar hätten sich
bisher keine belastbaren Aussagen zu rassistischen Beleidigungen des
Opfers ergeben, doch werde dazu weiter ermittelt, sagte Nothbaum.
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