(ots) - Wer schreit, hat unrecht - mit diesem Satz wird
schon im Kindergarten für eine zivilisierte Form der
Auseinandersetzung geworben. Leider nicht nachhaltig genug, zumindest
bei einigen Zeitgenossen. Die setzen als erwachsene Menschen in der
politischen Auseinandersetzung nicht etwa auf die Kraft ihres
Arguments, sondern auf die Lautstärke ihrer Trillerpfeife -
vermutlich mangels Argument. Was sich beim Auftritt der
Bundeskanzlerin auf Bremens Marktplatz und danach im Internet
abspielte, war gröbstes Foulspiel.
Natürlich darf man der Spitzenkandidatin der Union seine eigene
Meinung entgegenhalten. "Schluss mit Hartz IV!" ist eine absolut
legitime Forderung, ob man das nun auf ein Plakat schreibt oder laut
ruft. Politisch Interessierte daran zu hindern, eine öffentliche Rede
zu hören, ist hingegen absolut demokratie-feindlich. Der
sozialdemokratische Vizekanzler und Außenminister Sigmar Gabriel hat
für derartige Polit-Hooligans mal eine sehr treffende Bezeichnung
gefunden: Pack. Ob nun Pack oder Pfeifen: Sie dominieren in Bremen
leider im Zweifelsfall den öffentlichen Diskurs, sei es an der Uni
oder in der "Guten Stube" zwischen Bürgerschaft und Rathaus.
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