(ots) - Ein Spitzentreffen der Flughafengesellschafter im
Potsdamer Finanzministerium bis in die Nacht und dann der Vorhang zu
und alle Fragen offen. Bleibt der Airport Berlin-Tegel möglicherweise
offen, wenn der neue Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld in Betrieb
geht, oder ist ein Weiterbetrieb von Tegel unmöglich? Glaubt
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) weiter an die
Möglichkeit oder hat er eingesehen, dass es unmöglich ist? Die einen
sagen so, die anderen sagen so. Der große Spielraum für
Interpretationen ist kein Zufall. Wahrscheinlich ist er Absicht. Denn
so kann und soll sich jeder Wähler heraussuchen, was ihm gefällt. Wer
die Schließung von Tegel herbeisehnt, kann sich sagen, dass die
persönliche Ansicht von Dobrindt keine Rolle spiele. Wer weiterhin in
Tegel starten und landen möchte oder hofft, als Anwohner Schönefelds
vom Fluglärm etwas entlastet zu werden, wenn Tegel bleibt, der kann
sich einreden, dass alles wieder offen ist - bis hin zu der schönen
Illusion, dass der am besten geeignete, aber dennoch 1996 verworfene
Flughafenstandort Sperenberg doch noch eine Chance bekommen könnte.
Allerdings spielen Kapazitätsengpässe, Fluglärm und
Kostensteigerungen bei diesem Theater nur Nebenrollen mit großen
Gesten und wenig Text. Hauptdarsteller Dobrindt als vermeintlich
jugendlicher Held macht Wahlkampf und steht damit im Rampenlicht. Ins
Rampenlicht wollen auch die, die ihm widersprechen.
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