(ots) - Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse gibt es
nicht. Die Chancen der Kinder auf Bildung hängen auch von ihrem
Wohnort ab. Das zeigen die Ergebnisse der Bertelsmann-Stiftung zur
Personalausstattung der Kindergärten in Deutschland. Die ostdeutschen
Bundesländer, die bisher mit hohen Betreuungsquoten bei Kindern unter
drei Jahren beeindruckten, bekommen dies offenbar hin, indem sich
eine Fachkraft teils um drei mal so viele Kinder kümmern muss wie in
manchen westdeutschen Ländern. Was im Umkehrschluss leider nicht
bedeutet, dass in NRW der Personalschlüssel besonders gut wäre, weil
das Land bei den Betreuungsquoten für Kinder unter drei Jahren bisher
bescheiden dastand. In NRW ist der Personalschlüssel etwas
ungünstiger als im westdeutschen Mittel. Eine gute
Personalausstattung aber ist ein wichtiger Faktor für die Qualität
einer Kita. In Südwestfalen ist man vielerorts zwar besser als der
Landesdurchschnitt. Aber auch hier zeigen sich zwischen den Kreisen
teils deutliche Unterschiede. 10,3 Kindergartenkinder pro Fachkraft
im Kreis Olpe, gegenüber 8 Kinder auf einen Erzieher in Bielefeld.
Zwei Kinder mehr betreuen - das ist kein Kinderspiel. Diese
Ungleichheiten einzuebnen, das ist nun Aufgabe der neuen
Landesregierung. Dabei sollte sie sich an den Standards der besten
Bundesländer orientieren. (So gesehen hat der Bildungsföderalismus,
der dieses Benchmarking möglich macht, vielleicht sein Gutes.) Am
Ende werden noch viele Unterschiede bleiben. Denn wie gut die Chancen
sind, hängt auch davon ab, wie gut die Erzieher aus- und
fortgebildet, vor allem wie motiviert sie sind. Je knapper aber der
Personalschlüssel, desto schlechter steht es auch darum.
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