(ots) - Der Filmemacher Friedrich Moser kritisiert die
Nutzung von Massenüberwachung in der derzeitigen Anti-Terror-Arbeit
der Sicherheitsbehörden als weitgehend wirkungslos. Alle Attentäter
der letzten Jahre hätten "digitale Fußabdrücke" in sozialen
Netzwerken hinterlassen, sagt der Dokumentarfilmer und
Geheimdienstexperte, dessen Dokumentation "Terrorjagd im Netz" am
Dienstagabend von ARTE ausgestrahlt wird, in der in Berlin
erscheinenden überregionalen Tageszeitung "neues deutschland"
(Dienstagausgabe). "Nachdem man so viele Fehlgriffe hatte, die immer
das gleiche Muster aufweisen, müsste im Geheimdienst-Establishment
eigentlich die Einsicht reifen, dass die Massenüberwachung nicht
funktioniert", so Moser. Er schlägt deswegen "Open Source
Intelligence", die Überwachung von einzelnen Gefährdern und ihres
Netzwerkes in sozialen Medien, als Alternative zur Ãœberwachung der
gesamten Bevölkerung und starken Eingriffen in die Privatsphäre, etwa
durch einen Staatstrojaner, vor. Bei diesem könne durch "privacy by
design" bei der Datenanalyse Missbrauch durch unabhängige und
richterliche Zustimmung zu Datenbankabfragen minimiert werden.
Moser kritisiert außerdem die Privatisierung der Überwachung
mithilfe externer Dienstleister: "Ãœberwachung ist ein
Riesenbusiness". In anderen Dokumentationen zum Thema würde der
"kommerzielle Aspekt" von Massenüberwachung nicht vorkommen.
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