(ots) - Wer kleine Kinder hat, ist im Beruf - vorübergehend
- eingeschränkt, ist nicht so flexibel wie die Kollegen, bisweilen
auch gestresster und weniger leistungsfähig. Schlecht für
Unternehmen, eigentlich. Und dann appelliert das SPD-geführte
Familienministerium an ein Entgegenkommen der Arbeitgeber, damit die
Beschäftigten Kinderbetreuung und Arbeit besser unter einen Hut
bekommen. Was auf den ersten Blick geradezu vermessen wirkt.
Unternehmen handeln schließlich nach eigenen Interessen, das Soziale
hat bei ihnen nur selten Priorität. Umso wichtiger ist es, dass die
Politik sich dieser Aufgabe annimmt, ansonsten entstehen bedenkliche
gesellschaftliche Schieflagen. Es braucht eine Familienpolitik, die
sich nachdrücklich für die Situation der Eltern wie der Kinder
einsetzt und auf Fehlentwicklungen reagiert. Immer mehr Kinder sind
dem aktuellen Familienreport zufolge von Armut bedroht - vor allem
deshalb, weil die Arbeitssituation ihrer Eltern sich verschlechtert
hat. Die Familienpolitik hat mehr als hundert Stellschrauben,
steuerrechtliche wie unmittelbar fördernde, an denen sie drehen kann.
Ziel ihres Handelns muss sein, vor allem jenen, die besondere
Schwierigkeiten haben wie beispielsweise Alleinerziehende, Mittel zur
Verfügung zu stellen, damit sie ihre Situation meistern können. Alle
derzeit im Bundestag vertretenen Parteien sehen das prinzipiell zwar
auch so, doch tatsächlich ändert sich an dieser Situation nichts
Grundlegendes. Und das ist besorgniserregend.
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