(ots) - Dieser Zahlen hätte es nicht bedurft. Exemplarisch
suchte die Deutsche Stiftung Patientenschutz für Berlin heraus, wie
sich die Zahl der Pflegekräfte in Krankenhäusern im Verhältnis zu den
betreuten Fällen entwickelte. Eine Pflegekraft musste demnach 2016
etwa 63 Fälle betreuen, 1991 waren es nur 32. Nun kann auch der
Letzte wissen, dass ein Zuwachs an Arztstellen mit einem massiven
Abbau von Pflegestellen erkauft wurde. Die Streikenden an dem
Berliner Universitätsklinikum Charité legten in den letzten Wochen
zum wiederholten Mal den Finger in die Wunde. Allein, das Echo blieb
matt.
Angela Merkel, weiterhin deutsche Bundeskanzlerin, wusste im
Wahlkampf keine Antwort auf die Frage eines Pflege-Auszubildenden,
wie der eklatante Fachkräftemangel zu beheben sei. Niemand will bis
jetzt wirklich umverteilen, eine bundesweite Ausbildungsoffensive
oder gar eine deutliche Anhebung des Branchen-Mindestlohns, der bei
10,55 Euro im Westen, bei 10,05 Euro im Osten liegt. Die Situation
ist in allen Pflegeberufen dramatisch, sei es im ambulanten Bereich,
in den Heimen oder in den Kliniken. Knapp 400.000 Menschen arbeiten
dort. Für 2025 wird ein Fehlbedarf von 200.000 geschätzt. Auch diese
Zahl verhallte ohne Echo. Vielleicht wird erst dann etwas geändert,
wenn noch mehr 60- und 70-Jährige an den Pflegebetten ihrer
90-jährigen Eltern erschöpft zusammenbrechen.
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