(ots) - Ohne Lesekompetenz gibt es keine Meinungsbildung und
damit keine Demokratie. In Zeiten des internationalen Säbelrasselns
und der bewusst in demagogischer Absicht verbreiteten Falschmeldungen
gewinnt das kritische Lesen daher an neuer Bedeutung. Die Frankfurter
Buchmesse, der weltweit wichtigste und größte Umschlagplatz für
Ideen, wird deshalb in diesem Jahr eine politische, und zwar mit
reichlich Konfliktpotenzial. Alle sind sich einig, dass
Meinungsfreiheit unabdingbar ist, zum Beispiel in der Türkei oder in
China. Wie weit darf aber die Meinungsvielfalt in Deutschland gehen?
Und wo befindet sich die Grenze zwischen Meinung und Hetze?
Ausstellern, Journalisten und Besuchern stehen unbequeme Diskussionen
bevor. Abgesehen davon zeigt die Branche ein erstaunliches
Beharrungsvermögen, befindet sich jedoch in einem
Umstrukturierungsprozess. Die Deutschen lieben ihre Bücher. Über
80.000 Titel werden jährlich hierzulande neu herausgebracht. Die
Verlage sind wirtschaftlich zufrieden. Das elektronische Buch wird
das gedruckte bei uns absehbar nicht ablösen, es bleibt ein
Ergänzungsprodukt für Urlaub oder Wissenschaft. Aber: Die
Vertriebswege verändern sich. Der Handel verlagert sich vom
stationären Laden ins Internet. Die Branche begegnet dem durchaus
erfolgreich mit eigenen Konzepten des Online-Verkaufs. Dennoch sind
zahlreiche Geschäftsaufgaben absehbar. Die Konsequenzen für die
Innenstädte dürften fatal sein. Denn die Buchbranche ist nicht
irgendeine Branche. Sie ist auch ein Frühwarnsystem für
gesellschaftliche Entwicklungen.
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