(ots) - SPD-Chef Martin Schulz hat seine Partei dazu
aufgerufen, sich mehr um "verbitterte" Wähler zu bemühen, die zur AfD
abgewandert sind. "Die Mehrheit müssen wir überzeugen, dass ihr
Weckruf gehört worden ist", sagte Schulz im Interview mit der
Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg, Donnerstag). Viele AfD- Wähler
fühlten sich "nicht respektiert" und sähen "ihre individuelle
Lebensleistung nicht gewürdigt", so der SPD-Chef. "Das muss die SPD
sehr ernst nehmen." Als Beispiel nannte er: "Der junge Mann im Osten,
der für sich keine Perspektive sieht, weil seine Region abgehängt
wird, dem müssen wir sagen: Du bist uns wichtig, wir sorgen für den
Breitbandausbau, damit sich in deiner Heimat wieder Firmen ansiedeln
können."
Weiter sagte Schulz: "An die Hardcore-Rechtsextremisten werden wir
nicht herankommen. Aber das ist eine Minderheit unter der
AfD-Wählerschaft." Zugleich kündigte er eine "knallharte
Auseinandersetzung" mit der AfD und ihren Funktionären an.
Umstrittene Aussagen von Björn Höcke oder Alexander Gauland
bezeichnete er als "Angriffe auf die Grundprinzipien unserer
Demokratie".
Zugleich rief Schulz Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu auf,
die Vorschläge des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur
Reform der Eurozone zu unterstützen, insbesondere für ein eigenes
Budget der Eurozone. "Wenn die Bundeskanzlerin Macron die kalte
Schulter zeigt, entsteht ein schwerer Schaden für die Eurozone. Davor
kann ich nur warnen!"
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