PresseKat - Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur Niedersachsen-Wahl

Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur Niedersachsen-Wahl

ID: 1540613

(ots) - Verkehrte Welt zum Abschluss des Superwahljahres
2017: Die SPD jubelt, die CDU kassiert eine schwere Schlappe. Große
Erleichterung hier, noch größere Ernüchterung dort. Während die
Sozialdemokraten ihre Niederlagenserie durchbrechen können, verstärkt
sich der Abwärtstrend der Union. Und das ist keine gute Voraussetzung
für in dieser Woche beginnenden Sondierungsgespräche im Bund. Stephan
Weil rettet - nach vier schlimmen Pleiten hintereinander - beinahe im
Alleingang die Ehre seiner Partei. Was nicht zuletzt den bis dato
glücklosen Martin Schulz freuen dürfte. Nach diesem Ergebnis in
Niedersachsen sollte der SPD-Chef fürs Erste wieder etwas fester im
Sattel sitzen. Oder etwa doch nicht? Denn spöttisch ließe sich auch
einwenden: Kaum ist sicher, dass Schulz nicht Kanzler wird, da kann
seine SPD wieder zulegen. Mächtig hinter den Erwartungen ist die CDU
geblieben. Es ist noch nicht lange her, da galt ihr Spitzenkandidat
Bernd Althusmann als der sichere neue Ministerpräsident. Zwar würden
es auch jetzt noch gemeinsam mit Grünen und FDP rechnerisch für ein
Jamaika-Bündnis reichen. Ein Auftrag zur Regierungsbildung sieht aber
ganz gewiss anders aus. Vom Umfragekönig zum Wahlverlierer:
Althusmanns tiefer Fall wirft Fragen auf - und seine politische
Karriere könnte ein schnelles Ende nehmen, auch wenn er gestern Abend
noch den Zugriff auf den Fraktionsvorsitz angemeldet hat. Zugleich
richtet sich der Blick nach Berlin. Die Rollenverteilung ist klar:
Von heute an wird man im Konrad-Adenauer-Haus eifrig bemüht sein, den
Anteil der Bundes-CDU und ihrer Vorsitzenden Angela Merkel persönlich
an diesem enttäuschenden Resultat kleinzureden. Sicher aber ist: So
etwas wie Rückenwind hat die Merkel-CDU den niedersächsischen
Parteifreunden in keiner Phase verschafft. Im Nachhinein dürfte man
sich im Lager der Christdemokraten mächtig darüber ärgern, dass man




sich nicht mit dem Plan durchsetzen konnte, die vorgezogene
Landtagswahl mit der Bundestagswahl am 24. September auszurichten.
Das gestrige Ergebnis beweist: Auch in der Politik können drei Wochen
Welten ausmachen. Erstaunlich bleibt, dass der VW-Skandal dem alten
und wohl auch neuen Ministerpräsidenten Stephan Weil - der ja in
diesem Amt zugleich Mitglied im Aufsichtsrat des Autokonzerns ist -
nichts anhaben konnte. Mag die Verärgerung über die Machenschaften
der VW-Manager auch groß sein: Offenkundig sind die Wähler im
Autoland Niedersachsen überzeugt davon, dass ohne Volkswagen zwar
alles anders, aber nichts besser würde. Und was wird nun in
Niedersachsen anders? Womöglich gar nichts - in jedem Fall aber viel
weniger als noch vor kurzem gedacht. Wahlsieger Stephan Weil dürfte
es recht sein.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Bernd Althusmann (CDU): Mitteldeutsche Zeitung: Einkommen steigt in Sachsen-Anhalt am schnellsten
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 15.10.2017 - 21:44 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1540613
Anzahl Zeichen: 3192

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bielefeld



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur Niedersachsen-Wahl"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalen-Blatt (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Westfalen-Blatt