(ots) - Man kann an den öffentlich-rechtlichen Sendern sehr
viel kritisieren: von der unverhohlenen Unterstützung des Kiewer
Umsturzes 2014 über die jahrelange Verniedlichung islamistischer
Terror-Söldner als syrische »Freiheitskämpfer« bis hin zu einer
unappetitlichen Regierungsnähe und einer eindeutigen (dem
Staatsvertrag widersprechenden) Positionierung gegen die LINKE und
für eine neoliberale Gesellschaftsordnung. Diese Kritik ist im
Ãœbrigen vor allem eine linke, und ihre aggressive Einordnung als
rechts ist in weiten Teilen eine Verteidigungsstrategie, die die
Öffentlichen ebenso anwenden wie die privaten Medienkonzerne. Diesen
sehr berechtigten inhaltlichen Kritikpunkten zum Trotz muss man in
diesen Tagen aber das wichtige Prinzip eines üppig ausgestatteten
öffentlichen Rundfunks vehement verteidigen - gegen eine intensive
Kampagne von Privatmedien und konservativen Politikern. Diese
schaurige Koalition möchte vor einer für die Öffentlichen wichtigen
Ministerpräsidentenkonferenz noch schnell Stimmung machen gegen das
(prinzipiell) gute Modell aus ARD und ZDF: Die Politiker, weil sich
mancher ein leichter zu kontrollierendes zentrales ZDF (ohne ARD) als
Verlautbarungsmedium wünscht. Die privaten Medienkonzerne, weil sie
materielle Interessen haben und weil sie ebenfalls die Deutungshoheit
über die gesellschaftlichen Debatten lieber keiner Organisationsform
überlassen wollen, die (zumindest auf dem Papier) einer
demokratischen Kontrolle unterworfen ist.
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