(ots) - Die Hooliganszene in Sachsen steht dem rechten
Spektrum näher als in anderen Teilen Deutschlands. Zu diesem Schluss
über entsprechende Gruppierungen in Dresden, Leipzig, Chemnitz und
Aue kommt Rechtsextremismus- und Fußballfanexperte Robert Claus im
Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Wochenendausgabe). "Ja. Die Szene ist im Vergleich zu
anderen Regionen sehr politisch. Und zwar in der Mehrheit
rechtsextrem. Da existieren sehr große Schnittmengen zwischen
Hooligans und Neonazis, wogegen Rechte an anderen Standorten manchmal
nur eine Strömung innerhalb der Gruppen sind. Mit Chemie Leipzig gibt
es allerdings auch einen Klub mit einer linken Hooliganszene", sagte
der Autor des jüngst erschienenen Buchs »Hooligans - Eine Welt
zwischen Fußball, Gewalt und Politik«.
Stadionbesucher müssten sich trotz der im Vergleich zu den 80er
und 90er Jahren viel professioneller organisierten Szene jedoch keine
größeren Sorgen machen. "Die Gewalt hat sich in den allermeisten
Fällen auf Wald und Wiese verlagert. So kann von der oft zitierten
'neuen Dimension der Gewalt' im Fußball kaum eine Rede sein. Sie
lässt sich in Zahlen jedenfalls kaum messen oder wissenschaftlich
feststellen. Stadionbesuche sind heute weitaus sicherer als in den
80er- oder 90er Jahren. Denn auch die Sicherheitstechnologien und die
Präventionsarbeit haben sich professionalisiert."
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