(ots) - Stuttgarts Hauptbahnhof soll für fünf Milliarden
Euro unter die Erde. Stuttgart 21 (S 21) ist eines der teuersten
Bahnprojekte Deutschlands - und das umstrittenste. Eine neue Studie
gibt dem Protest gegen das Großprojekt nun neue Nahrung. Das
berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag
erscheinenden Ausgabe.
Die Züricher Firma SMA kommt darin zu dem Befund, dass durch S 21
"Infrastrukturengpässe" entstehen. "Konflikte zwischen Hauptbahnhof
und Flughafen mit dem Regionalverkehr" stellen die Gutachter fest,
das alles sei "nicht kompatibel mit den angenommenen
Fernverkehrszügen in Stuttgart". So befürchten sie
Fahrzeitverlängerungen. Außerdem monieren die Experten ein "hohes
Stabilitätsrisiko", eine "knapp dimensionierte Infrastuktur" und
stellen laut stern fest: "Gestaltung des Fahrplans nur in geringem
Maße möglich."
Die knapp 60-seitige Studie wurde vor zwei Jahren vom
baden-württembergischen Innenministerium in Auftrag gegeben - und ist
seitdem unter Verschluss, nur zwei Dutzend Experten kennen ihre
Ergebnisse. SMA, das häufig mit der Deutschen Bahn zusammenarbeitet,
ist eines der wenigen Ingenieurs-Büros weltweit, das die überaus
komplexen Strukturen eines Fahrbetriebs exakt analysieren kann.
Die Mehrheit der Stuttgarter lehnt S 21 ohnehin ab, seit Monaten
demonstrieren jeden Montag Tausende gegen das Projekt, mit dessen
Bauarbeiten gerade begonnen wurde. Am Samstag wird es eine große
Demonstration in Stuttgart gegen den neuen Hauptbahnhof geben.
Fast verzweifelt fragen die Gutacher in der Studie ihren
Auftraggeber: "Letztes Wort bezüglich Infrastruktur-Dimensionierung
gesprochen? Letztes Wort bezüglich Konzeption S-Bahn gesprochen?"
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stern-Autor
Arno Luik
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